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Samstag, 3. März 2012

Die Liebe der Feinde



Nie will ich dem zu schaden suchen,
der mir zu schaden sucht.
Nie will ich meinem Feinde fluchen,
wie er aus Hass mir flucht.


Mit Güte will ich ihm begegnen,
nicht drohen, wenn er droht.
Wenn er mich schilt, will ich ihn segnen;
dies ist des Herrn Gebot.


ER, der von keiner Sünde wusste,
vergalt die Schmach mit Huld,
und litt, so viel Er leiden musste,
mit Sanftmut und Geduld.


Will ich, sein Jünger, wiederschelten,
da Er nicht wiederschalt?
Mit Liebe nicht den Hass vergelten,
wie er den Hass vergalt?


Wahr ist´s, Verleumdung dulden müssen
ist eine schwere Pflicht,
doch selig, wenn ein gut Gewissen
zu unsrer Ehre spricht!


Dies will ich desto mehr bewahren;
so bessert mich mein Feind,
und lehrt mich, weiser zu verfahren,
indem er´s böse meint.


Ich will mich vor den Fehlern hüten,
die er von mir ersann;
und auch die Fehler mir verbieten,
die er nicht wissen kann.


So will ich mich durch Sanftmut rächen,
an ihm das Gute seh'n,
und dieses Gute von ihm sprechen;
wie könnt´ er länger schmäh'n?!


In seinem Hass ihn zu ermüden,
will ich ihm gern verzeih'n,
und als ein Christ bereit zum Frieden,
bereit zu Diensten sein.


Und wird er, mich zu untertreten,
durch meine Güte mehr erhitzt:
Will ich im Stillen für ihn beten,
und Gott vertrau'n; Gott schützt!


von Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769)
aus: Geistliche Oden und Lieder (Ausgabe Berlin - Leipzig 1867)


Die wahrhaftige Größe eines echten Christen spricht aus diesen Worten des berühmten deutschen Moralphilosophen und Dichters. Ich habe mir vorgenommen, mich an der konkreten Umsetzung dieser Verse in meinem Leben zu versuchen. Und da ich mein Temperament kenne, weiß ich, dass es ein wirklich "steiniger Weg" werden wird. Aber niemand hat behauptet, dass Christsein ein "Zuckerschlecken" wäre. Wenn es mir gelingt, diese Haltung mehr und mehr in mein Leben einzubauen, dann darf ich wirklich "Gottes Kind" werden, dann ist es sein Heiliger Geist, der mein Antrieb ist. Und damit kann ich auch das Motto des Benedikt von Nursia in mein Sein integrieren, das da lautet:

"Ut in omnibus glorificetur Deus"  
"Auf dass Gott in allem verherrlicht werde!"

© urs-leo