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Freitag, 28. September 2012

Die letzte Brücke


Wenn in bedrängten Zeiten
im Alltag dieser Welt
mein Blick auf Widrigkeiten,
auf Not und Plagen fällt,
wenn hoch die Wolken gehen
und wild aufbraust das Meer,
wenn mir im Weltgeschehen
oft wird das Herz so schwer,
weil ich nichts fühl´vom Glücke,
weil mich der Sturm umweht,
dann führt als letzte Brücke
mich aufwärts das Gebet.

© urs-leo

Was Christen tun


Ein Christ fragt nicht danach, WER einer ist, sondern WAS einer braucht. Er tut seinem Nächsten ohne Ansehen der Person alles Gute, weil er in diesem seinen Herrn und Heiland sieht, den er von Herzen liebt. Wir können nichts "für Christus" tun, aber alles, was wir an unseren Mitmenschen tun, sieht ER so an, als hätten wir es an IHM getan.


Ein Christ tut Gutes; nicht um einer etwa zu erwartenden Belohnung willen, sondern weil es eben gut ist. Er meidet das Böse; nicht um einer etwa zu erwartenden Strafe willen, sondern weil es eben böse ist. Zu diesem Verhalten kann uns nur der Geist Gottes anregen. Und ist er unser Antrieb, so macht uns das zu Gottes Kindern. (vgl. Römer 8, 14)

© urs-leo

Donnerstag, 27. September 2012

Wünsche


Wie Jesus möcht´ ich sein -
in Demut still, von sanftem, reinem Wesen, 
geduldig, stark, ein Überwinder,
der voller Kraft die arge Welt bezwingt!

Wie Jesus möcht´ ich sein -
voll Freundlichkeit, stets dankbar, keusch und edel, 
ein Beter, dem des Vaters Wille 
stets wie ein Lied ganz tief im Herzen  klingt!

© urs-leo

Gedankensplitter


Die große Schuld des Menschen sind nicht die Sünden, die er begeht - die Versuchung ist mächtig und seine Kraft gering -, die große Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und nicht tut.

von Martin Buber (1878 - 1965), jüdischer Religionsphilosoph



Zu etwas schweigen, ändert nichts. Etwas vor Gott zur Sprache bringen, das bedeutet: Ich finde mich nicht ab mit dem, was geschieht, sondern ich öffne mich für einen anderen Horizont.

von Günter Ruddat (*1947), evangelischer Theologe


Nichts tröstet mächtiger als die Gewissheit, mitten im Elend von der Liebe Gottes umfangen zu werden.

von Johannes Calvin (1509 - 1564), französischer Reformator

Mittwoch, 26. September 2012

Worte und Bedeutung


Glaube ist die Möglichkeit, bei jeder Dunkelheit ein Licht sehen zu können, das einem die Angst nimmt und dafür Sicherheit gibt.


Hoffnung ist das Wissen, dass auf Gott unbedingt Verlass ist und er alles, auch das scheinbar Schlimmste, zu einem guten Ende führen wird.


Liebe ist der Reichtum, den Gott uns im Übermaß schenkt, damit wir ihn verschwenderisch weiter verschenken und dadurch immer reicher werden.


Gebet ist die Möglichkeit, alle Gedanken und Gefühle, alle Sorgen und Ängste, alle Freuden und Hoffnungen mit einem anderen zu teilen, selbst wenn man einsam und verlassen scheint.


Vertrauen ist eine Hingabe an Gott ohne jede Sicherheit, aber auch ohne jede Angst; man sieht ihn nicht, aber fühlt und weiß doch, dass er für einen da ist.


Gnade ist diese unfassbare, freie und liebevolle Zuwendung Gottes zu uns, obwohl wir ihm tausend Gründe liefern, sich von uns erschüttert abzuwenden.


© urs-leo

Montag, 24. September 2012

Friedensgebet


Für den vergangenen Freitag hat der Ökumenische Rat der Kirchen zu Friedensgebeten aufgerufen, an denen sich eine große Zahl von Kirchen und Gemeinden beteiligt hat. Ich habe mich gefragt, ob ich zum Frieden mehr beitragen kann, als nur ein Gebet. Es geht um Frieden zwischen den Völkern, um den Frieden innerhalb von Staaten, um Frieden zwischen den Religionen, selbst um Frieden zwischen den (christlichen?) Konfessionen, aber auch um den Frieden in den Gemeinden, den Frieden innerhalb von Familien und Partnerschaften, zu allererst aber um den Frieden im eigenen Herzen, den Frieden in der Seele, den Frieden im Gewissen, - den Frieden mit Gott. Und dabei wurde mir klar, dass der Frieden ein Produkt der Liebe ist. Wo Liebe am Werk ist, stellt sich immer Frieden ein, selbst wenn es die eine oder andere Auseinandersetzung geben mag. Weil aber - wie uns Johannes lehrt - Gott die Liebe ist, so kann also wahrer Frieden nur aus Gott kommen. Dieser Friede kommt aus der Versöhnung Gottes mit uns sündigen Menschen in Jesus Christus, unserem Heiland. Da Gott aber die Versöhnung zwischen sich und uns an die Versöhnung von uns Menschen untereinander gekoppelt und gebunden hat, ist uns sein Friede nur dann zugänglich, wenn wir uns miteinander vorbehaltlos versöhnen, wenn wir einander ohne Einschränkungen vergeben, wenn wir uns einander mit einem Herzen voller Liebe für einander öffnen und uns einander zuwenden.

Ohne Liebe finden wir keine Versöhnung! 
Ohne Versöhnung finden wir keine Gnade! 
Ohne Gnade finden wir keinen Frieden!

Darum habe ich für mich beschlossen, nicht nur um Frieden zu beten, sondern zu allererst um Liebe, um Versöhnlichkeit, um Gnade, - und dass Gott damit bei MIR anfangen möge. Frieden ist keine Sache, die aus der Menge heraus geboren wird; Friede fängt im Herzen des einzelnen Menschen an.

Darum wünsche ich uns allen, was wir so schön in der Offenbarung Johannis lesen dürfen:

Gnade sei mit Euch und Frieden von dem,
der da ist und der da war und der da kommt!

© urs-leo

Wer macht was?


Siehe, ich mache alles alt!  -  sagt die Zeit.

Siehe, ich mache alles anders!  -  sagt die Jugend.

Siehe, ich mache alles verkehrt!  -  sagt mancher Mensch.

Siehe, ich mache alles bekannt!  -  sagen die Medien.

Siehe, ich mache alles stumm!  -  sagt der Tod.


Gott sagt:  Siehe, ich mache alles neu!

von einem unbekannten Verfasser

Freitag, 21. September 2012

Über das Beten


Wer bloß in der Not betet, und sonst Gott einen "guten Mann" sein lässt, ist im Endeffekt auf alle Fälle selbst der Betrogene. Bei all unserem Beten gilt eine Voraussetzung: dass wir es dabei mit unserem Vater zu tun haben, und dass wir seine geliebten Kinder sind. Ohne diese Voraussetzung hätte alles keinen Sinn. Und weil Christus uns den Vater zeigt, weil dieser Vater in ihm an unsere Seite getreten und da ist, darum ist er auch stets bei unserem Beten dabei, darum bitten wir "in seinem Namen". Es gilt dabei, den feinen Unterschied zwischen "Bitten" und "Wünschen" zu bedenken. Es gibt wohl vergebliche Wünsche, es gibt aber keinesfalls vergebliche Bitten. Als Beter wollen wir zunächst einmal und vor allem anderen das Angesicht Gottes suchen, weil wir wissen: Das eben ist das Wichtigste beim Beten, dass wir damit bei Gott "ankommen", und dass wir die Verheißung haben, dann auch angenommen und gehört zu werden. Gott selbst ist es ja, der mich ermächtigt, so vor ihn hinzutreten, und ich darf mich auf meinen Bruder Jesus Christus berufen, der mir die Hände faltet und der mit mir vor den Vater tritt. Der Vater lässt mich auf keinen Fall sitzen. Vielleicht habe ich Gott um etwas ganz Törichtes gebeten. Aber wie tröstlich, wie schön ist es nun gerade, dass ich auch um solche törichten Dinge bitten darf, dass ich so reden kann, "wie mir der Schnabel gewachsen ist", und dass ich nicht in gestelzten Worten daherreden muss wie ein frühreifes, altkluges Kind. Ich kann übrigens auch gar nicht "gescheit" mit meinem himmlischen Vater reden. Das hat einen sehr tiefen Grund. Um sozusagen "legitime" Bitten vorbringen zu können, die vor Gottes Augen bestehen könnten, müsste ich im Stande sein, dem Herrn der Geschichte in die Karten zu schauen, und etwas von jener Weisheit besitzen, die ihn die Ereignisse steuern lässt. Nur dann könnte ich, wenn man so will, "korrekt" beten und meine Bitten mit dem Willen Gottes konform werden lassen. Doch das verlangt Gott gar nicht von mir. Weil ich nun weiß, wie unreif dieses mein Bitten und wie unerfüllbar es darum für den ist, der viel besser als ich selbst meine wirkliche Notdurft kennt, darum soll ich am Schluss dann auch einen dicken Strich unter mein Bittgesuch machen und sagen: "Aber nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" Diese "Ergebung in Gottes Willen" wird aber dann geradezu gottlästerlich, wenn wir uns damit vom eigenen Nachdenken und Handeln dispensieren wollen und statt dessen sagen: Wir haben als Menschen keine Verantwortung - Gott wird die Sache "schon schaukeln". Das wäre gerade deshalb gottlästerlich, weil es so fromm klingt. Was ich nämlich Gott als "wichtig" in meinem Gebet vortrage, kann mir selbst ja nicht gut gleichgültig sein. Wenn ich Gottes Engagement erbitte, muss ich mich auch selber engagieren. So ist Beten immer zugleich eine Einweisung in ganz hartes Nachdenken und verantwortliches Handeln. Aber seinen Willen über den unseren zu stellen vermögen wir doch auch, indem wir damit zum Ausdruck bringen: "Nun mache DU aus meinem dummen Gebet das, was Deinem Ratschluss frommt. Ich musste ja mit Dir reden, Herr, wenn auch töricht, weil ich Dich liebhabe und nicht schweigen kann, seitdem Du mein Herz gewonnen hast. Ich danke Dir, dass ich mit meinen Nöten und Vorschlägen zu Dir kommen darf, und dass Du sogar erwartest, mein Herz von mir ausgeschüttet zu bekommen. Doch nun verwandle das, was ich töricht bat, in das, was mir und meinem Nächsten zum Besten dient und was Du alleine kennst." Das Größte ist, dass wir durch die Zwiesprache mit unserem Vater in seine Nähe kommen, dass wir seinen Frieden inmitten aller Unruhe schmecken und einen Halt gewinnen gegenüber allem, was uns bedrängt und uns zu Boden werfen möchte. Wenn uns Gott ein Gebet gelingen lässt und sein Angesicht dann über uns leuchtet, haben wir manchmal beim "Amen" schon die Wünsche vergessen, die uns ursprünglich ins Gebet getrieben haben. Sie sind auf einmal unwesentlich geworden, weil es uns überwältigt, zu wissen, dass uns auf jeden Fall das widerfahren wird, was uns zum Besten dienen muss. So kommt es nicht darauf an, ob uns eine Unglück trifft oder nicht, sondern ob wir den Ort der Zuflucht kennen, den Raum unter dem Schatten seiner Flügel (vgl. Psalm 57, 2).

aus dem Buch "Und wenn Gott wäre ..."  
von Helmut Thielicke (1908 - 1986), evangelischer Theologe und Autor,
erschienen im Quell Verlag Stuttgart (ISBN 3-7918-2006-0) 

Ich halte die Gedanken Thielickes über das Beten für sehr wesentlich und empfehle die Bücher dieses tiefgläubigen und aufrechten Christen mit Nachdruck zur erbauenden und weiterführenden Lektüre.

Christliches Grundmotiv



Lass die Wurzel unsres Handelns Liebe sein,

senke sie in unser Wesen tief hinein.


Lass doch alles hier auf Erden


Liebe werden. 



aus dem Evangelischen Gesangbuch (Nr. 417)
von Paul Kästner (1876 -1936), deutscher Jurist und Kirchenlieddichter

Liebe verwandelt


Als Sünder vergehen, sterben wir in der Gegenwart Gottes, wir sind sterblich, vergänglich, können vor dem Göttlichen nicht bestehen. Nun sagt aber Gott: "Ich will, dass Du lebst. Ich will ewige Gemeinschaft mit Dir haben. Ich liebe Dich!" Und er fragt nicht nach unserer Schuld, er behandelt uns nicht gemäß unserer Sünden, sondern schaut vielmehr, ob wir seine Liebe erwidern, ob seine Liebe unser Wesen nach dem seinigen formen kann. Und wenn das der Fall ist, wenn wir von seiner Liebe berührt, bewegt, verändert, befreit werden, dann versetzt er uns in den Stand, Sünde zu meiden, Schuld zu verzeihen, Vergebung zu empfangen, Frieden zu halten, Hoffnung zu haben, Mitleid zu empfinden, Barmherzigkeit zu üben, also Liebe zu leben ...
Er kehrt in uns ein, will in uns bleiben, will uns vollkommen verwandeln. Dazu verbiegt er uns nicht, auch muss er uns nicht brechen und verformen (deformieren), sondern er setzt einen Wandel in uns in Gang, so dass wir erneuert werden wollen, denn es ist eine Transformation der Liebe. Diese Liebe - das innerste Wesen Gottes - möchte uns durchdringen, durchfluten, erfüllen, reich machen. Wir nehmen so immer mehr göttliches Wesen an - das bedeutet: Wir werden fähig, alle Menschen zu lieben, so wie ER es tut. Darum wollen wir allen unseren Mitschwestern und -brüdern liebend, dienend, verzeihend helfen, sie tragen, fördern, unterstützen. Da ist kein Platz für Egoismen, für Gedanken eines selbstsüchtigen Individualismus, eines Sich-für-besser-Haltens. Da ist nur Liebe; eine Liebe, die verwandelt, die zum Göttlichen hin verändert, die Leben erhalten, ja neu schaffen will, die Frieden stiftet und erhält, die Hoffnung gibt, die Mut schenkt, eine Liebe, die durchs Leben trägt, - eine schöpferische, erneuernde, belebende, freie Gottesliebe. DAS ist wahres Christsein.

© urs-leo

Donnerstag, 20. September 2012

Über das Abendmahl


Dieses Sakrament in Brot und Wein empfangen ist nichts anderes, als ein gewisses Zeichen der Gemeinschaft und leiblichen Verbindung mit Christus empfangen. Die Gemeinschaft besteht darin, dass alle geistlichen Güter Christi dem mitgeteilt und zu Miteigentum gegeben werden, der dieses Sakrament empfängt. Umgekehrt werden auch alle Leiden und Sünden allen gemeinsam, und so wird Liebe gegen Liebe entzündet und vereinigt. Gott gibt uns dieses Sakrament, um uns zu stärken und aufzurichten gegen die Sünde. Anfechtungen machen uns müde und matt, wenn wir nicht in dieser Gemeinschaft Stärke suchen und haben. Es muss nun Dein Herz sich in Liebe ergeben und lernen, wie dieses Sakrament ein Sakrament der Liebe ist.

von Dr. Martin Luther (1483 - 1546), Reformator und Theologe

Bedenkenswert


Selbst wenn es Dir gelingt,
gottlos zu werden,
wird es Dir nicht gelingen,
Gott loszuwerden!

von Arno Backhaus (*1950), deutscher Liedermacher und Autor

Anleitung für Christen



Zum Ährenlesen lass Dich willig finden.

Klein ist die Mühe, groß die Liebespflicht -
vergiss sie nicht! Vergiss sie nicht!!

Liegt auch am Boden noch so klein die Ähre -
zertritt sie nicht! Zertritt sie nicht!!

Und wenn ein Mensch auch arm und elend wäre -
verwirf ihn nicht! Verwirf ihn nicht!!

Heb' auf, was sonst im Staube müsst' verderben;
lass die, für die der Heiland starb, nicht sterben!

Lass die, für die der Heiland starb, nicht sterben!!!

nach einem unbekannten Dichter
aus der Liedersammlung für die Chöre der Neuapostolischen Kirche (115)
© Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt/ Main

Mittwoch, 19. September 2012

Am Morgen


Zum Dienst bereit


Vorüber ist die dunkle Nacht, 
Gott wacht mit neuen Gnaden.
Er nahm im Finstern mich in acht
vor Unfall, Leid und Schaden.
Ich durft´ in Gottes Armen ruh´n;
in seinen Händen bin ich nun
zum neuen Tag geladen.

Der neue Tag birgt Lust und Last.
Ich blick´ ihm fest entgegen
und will, gestärkt durch Ruh´ und Rast,
nun froh die Hände regen;
will keiner Arbeit Mühsal scheu´n,
vielmehr mich meines Werks erfreu´n
auf meines Gottes Wegen.

Gott hat sein Werk aus Lieb´ getan
und kann´s nicht anders treiben.
Er musst´ der Welt von Anfang an
sein ganzes Herz verschreiben.
Und ob die Welt gleich viel verschuld´t,
wollt´ Gott mit Huld und viel Geduld
aus Gnad´ ihr Vater bleiben.

So will ich, da der Tag beginnt,
mein Tagwerk auch beginnen
und, liebreich wie mein Gott gesinnt,
nur lauter Gutes sinnen
und, wie das Licht sich selbst verschenkt
und sich hinein ins Dunkle senkt,
in Gottes Schöpfung dienen.

von Arno Pötzsch (1900 - 1956), evangelischer Theologe und Pfarrer

Sonntag, 16. September 2012

Unschuldig und rein

Ein paar kurze Gedanken zu Psalm 24; 3.4a


"Wer darf auf des Herrn Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist."  Psalm 24, 3.4a (Luther 1984)



Eine "Hand ohne Schuld" ist nur noch bereit zum Guten, sie hilft, sie trägt, sie betet und arbeitet im Dienste Gottes. Das bedeutet nichts anderes, als die völlige Hingabe des Herzens an Gott, die radikale Umsetzung der ersten drei Gebote.

Ein "reines Herz" lässt das Reich Gottes und Christi, die Gottesherrschaft, schon heute in sich Realität werden; darum ist es ja in der Lage Gott zu schauen.

Die Befreiung von Schuld und die Reinigung des Herzens durch Gott ist nichts anderes, als eine Heiligung des Menschen. Das Heilige darf zu IHM kommen, denn ER ist heilig und ER kann heiligen. Diese Heiligung, die Reinigung und Befreiung von Schuld und Sünde, ist nicht denkbar, ohne dass man sich IHM zuwendet, indem man IHN und Christus gläubig und demütig annimmt, indem man IHM das Leben übergibt und anheim stellt.

Gott fragt nicht nach unserer Konfessionszugehörigkeit, sondern nach der Hingabe des Herzens. Wer sich IHM ganz ergibt, der darf zu IHM kommen - ohne Wenn und Aber.

Gott macht unsere Hände schuldlos, indem er sie in Christi Blut reinwäscht. Er schafft in uns ein reines Herz, wenn wir das zulassen. Er ist darauf aus, dass wir zu ihm kommen, weil ihm an uns liegt, weil er uns liebt, weil er immer für uns da sein will.

© urs-leo