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Montag, 15. Oktober 2012

Definition

St. Peter und Paul, Wissembourg



Gnade ist überhaupt die Liebe und Liebeserweisung eines Höheren gegen den von ihm abhängenden Niederen, worauf dieser also keine Rechtsansprüche hat. So ist also Gottes Gnade die freie Liebe, die er als höchster Herr gegen uns Geringe und Schuldige erweist. Gott ist der Brunnen, woraus die Ströme aller Gnade fliessen. 

Er erweist den Menschen darin seine Güte und Barmherzigkeit in Ansehung des Elends der gefallenen Menschheit. Seine Gnade bewegt ihn, diese davon zu befreien. Er erweist darin seine Liebe in Ansehung der ewigen Seligkeit, um uns von der Verdammnis zu befreien, da er uns je und je geliebt und seinen eingeborenen Sohn geschenkt hat. 

Es ist also die evangelische Gnade die wirkliche Erweisung seiner erbarmungsvollen Liebe gegen die sündlichen Menschen, dadurch, dass er die durch Christum erworbene allgemeine Seligkeit durch die gnadenvolle, allgemeine Berufung allen Menschen anbietet, den selig machenden Glauben schenkt, und durch diesen, aus Gnaden ohne alles Verdienst, gerecht, heilig und selig macht. 

Das ganze Werk der Erlösung heißt Gnade. Möchte auch der in Sünde gefallene Mensch noch so viele Vermutungsgründe aussinnen von der auch dem Sünder zu hoffenden Gnade: ohne eine Tatsache, in welcher Gott beweist, dass er vergeben und retten werde, gäbe es keine befriedigende Gewissheit über die Gnade.  

Diese Gnade aber recht zu verlangen, zu würdigen und anzunehmen: dazu wird ein demütiges, die Schuld eingestehendes Herz erfordert. Der Stolze will nicht Gnade, sondern nur sein Recht; der Bußfertige ergreift sie begierig.


Gottfried Büchner (1701 - 1740), deutscher Theologe
aus: "Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz",
die 1740 erstmalig erschienen ist.


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