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Donnerstag, 8. Dezember 2011

Was ist Sünde?


Wir sind uns bewusst, dass wir Sünder sind. Aber ist uns klar, was "SÜNDE" ist? Damit habe ich mich ein wenig beschäftigt.

Zunächst ist für mich Sünde alles, was mich von Gott abwendet, was mich von IHM entfernt, was mich von Ihm trennt, was zwischen Ihm und mir steht. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um Gedanken, Worte oder Taten handelt. Denn Christus hat gesagt, dass das bloße Vorstellen einer bösen Tat ebenso schlimm ist wie die Ausführung dieser Tat. Aus Gedanken werden letztlich Haltungen, die man mit Worten ausdrückt und irgendwann in die Tat umsetzt. Wenn ich also an meiner Sündhaftigkeit arbeiten möchte, muss ich verstärkt auf meine Gedanken achten. Wenn es mir gelingt, meine Gedanken im Alltag in eine positive, eine gute Richtung zu drehen, dann wird sich meine innere Haltung verändern, was sich nach aussen in meiner Rede und meinem ganzen Handeln zeigen und manifestieren wird. Dazu halte ich es für motivierend, mir vor Augen zu führen, wie Sünde wirkt. Ich schrieb oben, sie trenne von Gott; daran lässt es sich vielleicht gut veranschaulichen:

Wenn ich mich von einem Menschen z. B. drei Schritte entferne, meine ich ihn zunächst besser zu sehen. Ich sehe nicht nur sein Gesicht oder seinen Oberkörper, sondern den ganzen Menschen. Entferne ich mich weitere drei Schritte von ihm, sehe ich ihn immer noch deutlich, aber Feinheiten seiner Mimik entgehen mir bereits. Seine Stimme kann ich, sofern er nicht grade flüstert, immer noch gut wahrnehmen. Wenn ich mich nochmals 6 Schritte von ihm entferne, kann ich ihn noch gut erkennen, sein Gesichtsausdruck - ob er lächelt oder weint - entgeht mir allerdings, weil er dazu zu weit weg ist. Auch normales Reden verstehe ich nicht mehr vollständig, man muss die Stimme jetzt schon ziemlich erheben. Verdoppele ich den Abstand noch einmal, kann ich vielleicht noch erkennen, wer die betreffende Person ist, aber sehr viele Dinge kann ich auf diese Distanz nicht mehr erkennen. Eine Kommunikation ist nur noch durch lautes Rufen (Brüllen) möglich, aber selbst davon wird vieles bereits unverständlich. Je mehr ich den Abstand vergrößere, um so weniger kann ich von dem Entfernten erkennen. Irgendwann gerät er sogar vollkommen außer Sicht. Mit zunehmender Distanz höre ich den anderen immer schlechter. Relativ bald kann ich nicht mehr verstehen, was er sagt, bald auch nicht mehr feststellen, ob er überhaupt etwas gesagt hat. Mit weiter zunehmendem Abstand sehe und höre ich ihn nicht mehr; eine Kommunikation ist da schon lange nicht mehr möglich. Da hilft es auch nicht, dass ich ein Bild von ihm habe, oder einen Brief, den er mir geschrieben hat. Diese Dinge erinnern mich zwar an den Betreffenden, aber sie ermöglichen mir keine Kommunikation mit ihm.

Wenn mich Sünde von Gott entfernt, habe ich vielleicht anfänglich die Illusion, Gott besser zu erkennen. Aber das Gefühl der Nähe entsteht nicht mehr, selbst wenn ich mir sage, ich könne ja jederzeit wieder näher zu Ihm kommen. Und wenn Er sich leise an mich wendet, kann ich Ihn bereits nicht mehr richtig verstehen. Geht es so weiter, dann ist Gott immer noch in meinem Blickfeld, aber ich habe das Gefühl, schon ziemlich brüllen zu müssen, bis Er mich endlich versteht. Ein ziemlicher Teil Seiner Äusserungen erreicht mich schon gar nicht mehr. Und je mehr ich mich von Ihm entferne, um so schlimmer wird es. Irgendwann ist Gott ganz aus meinem Blick verschwunden, und ich kann seine Stimme nicht mehr hören. Da hilft mir auch mein Gottesbild nicht mehr, selbst das, was ich noch von Ihm lesen kann, ändert nichts daran, dass ich Ihn weder sehen, erkennen, hören noch verstehen kann. Ich bin einfach zu weit von Ihm weg.

Während das zwischen zwei Menschen auf beiden Seiten so ist, ändert sich die Entfernung zwischen Gott und uns nur für uns Menschen. Gott sieht und hört uns weiterhin wie immer. Aber wir hören nicht mehr, was Er sagt, wir sehen (erkennen) ihn nicht mehr, wir verstehen ihn nicht mehr. Daran können wir uns entweder gewöhnen, dann vermissen wir Ihn im Laufe der Zeit immer weniger, oder wir beginnen Angst zu haben. Das eine ist so schlimm wie das andere. 

Wir mögen uns die Illusion machen, wir bräuchten uns Ihm nur wieder zu nähern. Aber nehmen sie als Beispiel eine x-beliebige Landschaft; sie wissen, irgendwo ist da einer, den sie gut kennen. Da sie ihn aber weder sehen noch hören, können sie nicht mit Sicherheit sagen, ob sie sich diesem Menschen nähern oder sich noch weiter von ihm entfernen, falls sie sich in eine bestimmte Richtung bewegen. Da ich oben schrieb, dass uns Sünde auch von Gott abwendet, können wir also (um in diesem Bild zu bleiben) noch nicht einmal genau sagen, in welche Richtung wir uns wenden müssten, um wieder zu Ihm zu finden. Wenn wir uns durch Sünde von Gott immer weiter entfernen, können wir von uns aus nichts, gar nichts tun, um Ihm neu nahe zu kommen. Es ist nur gut, dass Gott - sollten wir uns nicht schon an sein Entferntsein gewöhnt haben - unser ängstliches Rufen hört. Er, und nur ER allein, kann die Distanz, die durch die Sünde entstanden ist, aufheben. Er zieht uns zu sich; wir können nur geängstigt bitten. Gottes Liebe ist so groß, dass Er uns immer wieder neu zu sich zieht, dass Er stets aufs Neue die Distanz zwischen uns und Ihm aufhebt. Dieses Glück, diese Sicherheit haben wir allein Christus zu verdanken, der gesagt hat: "Vater, ich will, dass die, die Du mir gegeben hast, auch da seien, wo ich bin." Deshalb kommt Gott uns immer wieder nahe, deshalb nähert Er sich uns immer wieder neu. Das sollte uns dafür sensibilisieren, Gottes Nähe dadurch zu suchen, dass wir alles vermeiden, was uns von Ihm entfernt. Lassen wir keine Distanz zu Gott aufkommen, denn wir sind aus eigenen Stücken nicht in der Lage, diesen Abstand wieder zu verringern. Und wir wissen nicht, wie lange die uns zugemessene Zeit der Gnade noch währt. Carpe diem!