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Donnerstag, 12. April 2012

Ostern - vorbei ??


Bewusst habe ich in der Osterzeit nichts veröffentlicht. Ich wollte mich mit dieser Zeit absichtlich nicht im Vorgriff, sondern im Rückblick beschäftigen. Nun will ich hier niederlegen, was mich an Gedanken damit beschäftigt.

Die Hauptfrage, die sich mir in der Auseinandersetzung mit dem Osterfest stellt, ist, ob diese Zeit der Passion und Auferstehung Jesu Christi mich im Nachschauen, heute hier im Alltag, immer noch berührt, ob sie Teil meines Seins geworden ist. Oder ist das alles nur Tradition und jetzt eben wieder vorbei bis zum nächsten Jahr? Ich hoffe, erstere Frage mit einem frohen JA! beantworten, und der zweiten ein ebenso klares NEIN! entgegnen zu können.

An Palmsonntag zog Jesus in Jerusalem ein, und die Jünger lobten fröhlich Gott und priesen alle seine so wunderbaren Taten (vgl. Lukas 19; 37.38), die Menge bereitete ihm einen wahrhaft triumphalen Einzug (vgl. Matthäus 21; 8 - 10), denn eine große Zahl von Menschen stand noch unter dem Eindruck des unglaublichen Geschehens (vgl. Johannes 12; 17.18), als Jesus den toten Lazarus aus dem Grab zurück ins Leben rief (vgl. Johannes 11; 37 - 45). Doch wie schnell war die Begeisterung verflogen und wich einer Enttäuschung, als er nicht wie erwartet die politische Macht an sich riss, um die römischen Besatzer aus dem Land zu jagen. Und darum habe ich darauf zu achten, dass nicht auch in mir dieses Strohfeuer der Begeisterung kurz hoch lodert, um dann eben so schnell wieder zu verlöschen. Meine Bereitschaft, Christus zu empfangen und aufzunehmen, soll nicht versanden, sondern sie soll Teil meines Lebens sein und bleiben. Immer wieder neu das Herz zu öffnen, um ihn in der Feier des Heiligen Abendmahles, der Eucharistie, freudig aufzunehmen, soll mir weit über die Osterzeit hinaus wichtig sein. Ihn, meinen Erlöser und Heiland, anzunehmen, indem ich offen bin für meinen Nächsten, soll meine "normale" Lebenshaltung sein. Und bei alledem will ich darauf achten, nicht zu vergessen, was wirklich wichtig ist im Leben. Christus muss "die Mitte" sein. Und das muss mit Leben gefüllt werden, damit es mehr ist, als nur eine frömmelnde Floskel. Ich möchte nicht, dass Jesus Christus über mich Tränen vergießen muss, weil mir nicht klar ist, was mir wirklich zum Heil und zum Frieden dient (vgl. Lukas 19; 41.42). Christus ist mein Frieden, weil Er ihn in einer Weise schenkt, die sich von allen "Friedenszeichen" dieser Welt so ganz fundamental unterscheidet (vgl. Johannes 14; 27). Die Gebote zu halten, schafft enormen Frieden (vgl. Jesaja 48; 18), und die Liebe zum Gesetz, - darin sehe ich nun nicht die Thora, sondern das "Gesetz Christi" (vgl. Galater 6; 2) -, ist in der Lage, uns wahrhaft "großen Frieden" zu verschaffen (vgl. Psalm 119; 165). Das Evangelium, die frohe Botschaft von der Erlösung der Menschen aus Tod und Sünde durch Jesus Christus, verkündet uns den Frieden für Herz und Seele (vgl. Epheser 2; 17). Ich will mich einlassen auf die Gedanken Gottes, die Er über mir hat, denn es sind Gedanken voller Frieden, die mir Zukunft und Hoffnung geben wollen (vgl. Jeremia 29; 11). In den Heiland will ich mich immer aufs Neue gern versenken, will auf sein Wort und auf seine Lehre achten, um diesen Frieden in Ihm zu haben (vgl. Johannes 16; 33). Von Ihm möchte ich mehr und mehr lernen, sanftmütig und demütig zu werden, mich unter sein Joch zu beugen und seine Last zu tragen, damit ich Frieden, Ruhe für meine Seele, finden kann (vgl. Matthäus 11; 29). Es mag mir wie eine "Last" erscheinen, dem Nächsten nichts - wirklich nichts - nachzutragen, ihm seine "Schuld" nicht immer wieder neu vorzuhalten. Aber das Nachtragend-sein bringt nur Spannung und Unfrieden, während die Bereitschaft zur Versöhnung und zum Vergeben für Frieden sorgt. 

Gern will ich immer neu in die Abendmahlsgemeinschaft eintauchen, mich darin versenken, um mir klar zu machen, was wir von Christus empfangen haben, was Er für uns hingegeben hat (vgl. 1. Korinther 11; 23- 26). Ich bin sicher, dass die Jünger das letzte gemeinsame Mahl mit Jesus in einer ganz besonders lebhaften Erinnerung behalten haben; es waren Augenblicke von unglaublich intensiver Nähe zum Sohn Gottes. Diese Nähe will ich auch so oft es geht erleben und verspüren, denn sie hat die Verheißung, dass Christus in uns sein wird und wir in Ihm sein werden (vgl. Johannes 6; 56); enger ist Gemeinschaft nicht vorstellbar.

Man geht so leicht und schnell über den Karfreitag hinweg. Man erinnert sich, dass Jesus auf Golgotha gekreuzigt wurde. Mancherorts wird sogar symbolhaft der "Kreuzweg" abgeschritten, es wird im Gebet der biblisch bekannten Stationen dieses Weges gedacht. Aber mir scheint es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, was Jesus da wirklich auf sich genommen hat, - für uns, für MICH! Und dabei geht es zuallererst um diese Schmerzen, die Er erlitt, das unsägliche körperliche Leid, das er klaglos auf sich nahm. Da bat schon der große Dichter Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769), der Herr möge ihn stärken, um sein (Jesu) Leiden zu bedenken. Das erfordert also Kraft und Einsatz von mir. Ich will nicht leichtfertig, gar achtlos, darüber hinweg gehen, sondern mir dieses Leiden und Sterben bewusst vor Augen halten, es wahrhaft zu durchdenken und mit zu durchleiden. Dabei will ich mir auch deutlich machen, dass zu all den physischen Schmerzen auch noch die Last der Sünden der Menschheit hinzu kam, die Last meiner ganz persönlichen Schuld. Christus war bereit, sie auf sich zu nehmen. Das sollte mich eigentlich dazu veranlassen, noch viel mehr darauf zu achten, nicht leichtfertig zu leben, nicht bewusst zu sündigen. Auch wenn dieses Leiden im Credo, dem Glaubensbekenntnis, nur wenig Raum einnimmt, nur wenige Worte umfasst, soll es doch in mir, in uns Christen, viel Raum haben, damit wir dadurch wahrhaft "zur Besinnung kommen".

In manchen Konfessionen (längst nicht in allen) wird in der Osternacht die Osterkerze in die Kirchen gebracht. Man gedenkt damit des Lichtes, das die Auferstehung Jesu Christi in die Nacht unserer Sünde gebracht hat. Diese Kerze brennt das ganze Jahr hindurch in den Gottesdiensten. Möge dieses Licht der Erlösung, das Licht der Auferstehung, in unseren Herzen ganzjährig leuchten und strahlen. Ostern ist der Tag, an dem uns die göttliche Liebe so ganz besonders klar werden soll. Gott, der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer der himmlischen und irdischen Welten, hat für uns seinen Sohn in Jesus Christus nicht nur zu den Menschen gesandt, hat ihn nicht nur hingegeben in den Tod. Das wäre dann ja ein eher todtrauriges Fest. Nein, der wirkliche "Knackpunkt" ist, dass Er, die Quelle des Lebens und des Lichtes (vgl. Psalm 36; 10), Jesus nicht im Tode gelassen hat, sondern dass Er Christus auferweckte, dass Jesus in dieses Neue Leben, in diesem neuen, verwandelten Leib auferstanden ist. Das wird heute oft in Zweifel gezogen, weil es doch ein so singuläres Ereignis ist, weil es keinerlei Parallelen dazu gibt. Man meint, es sei nicht möglich, da solch ein Ereignis eben nicht kategorisierter, nicht wiederholbar, nicht verifizierbar sei. Nun könnte man diesen Einwänden entgegnen, dass es nach diesen Vorgaben, nach wissenschaftlichen Maßstäben, dennoch (zumindest vorläufig) als gültig anzusehen wäre, weil es ja gleichfalls nicht falsifizierbar sei. Aber das sähe ich als Spiegelfechterei an. Es handelt sich bei der Auferstehung um eine einmalige und rein göttliche Tat, um eine innerweltliche Wirkung eines transzendentalen, göttlichen Handelns. Ohne auf die sehr beschränkte menschliche Erkenntnisfähigkeit näher einzugehen, kann man sagen: Es lässt sich mit menschlichen Maßstäben nicht erfassen, sondern man kann es nur im Glauben annehmen. Ja, es ist sogar die Basis all unseres Glaubens. Das Christentum steht und fällt mit der Tatsache, dass Christus auferweckt wurde, dass Er nicht im Tode blieb, dass mit seiner Auferstehung Hölle, Tod und Teufel besiegt sind, dass alle Schuld in Tod und Auferstehung "ein für allemal" gesühnt ist. Wenn also das Ostergeschehen mit dem Karfreitag, mit dem Tode Jesu am Kreuz zu Ende wäre, dann könnten wir unser ganzes Christsein, unseren Glauben mit Jesus Christus "zu Grabe tragen". Denn wenn Christus nicht auferstanden ist, wenn er vielleicht gar nicht starb, sondern nur "scheintot" war, dann ist unsere Schuld nicht gesühnt, dann ist unser ewiges Leben nicht garantiert, dann ist alles nur eine billige Illusion, "Opium fürs Volk". Es geht auch nicht um das "leere Grab", es geht nicht darum, ob der Leichnam vielleicht doch von irgendjemandem "geklaut" oder "beseitigt" wurde. Das sind alles gewissermaßen "Nebenkriegsschauplätze". Das Ganze steht und fällt tatsächlich mit der Auferweckung, mit der Auferstehung Jesu Christi vom Tode. Diese Tatsache hat der Apostel Paulus bereits in aller Nüchternheit konstatiert: Wenn Jesus Christus nicht auferstanden ist, dann ist alle christliche Predigt, dann ist alles Glauben und Hoffen umsonst (vgl. 1. Korinther 15; 12 - 18), dann war alles »für die Katz´«. Aber für mich, für uns Christen, soll das Zeugnis derer, die den Auferstanden gesehen und erlebt haben (vgl. 1. Korinther 15; 3 - 8) genügen. Diese einfachen und nüchternen Menschen sollen uns die Auferstehung »glaubwürdig« machen. Sie waren am Karfreitag enttäuscht, ernüchtert, verängstigt, alles schien verloren. Aber die Begegnung mit dem auferstandenen Christus gab ihnen die Kraft und den Mut, diesen Glauben gegen alle Anfechtungen und Leiden festzuhalten. Die Gewissheit der Auferstehung Jesu ließ sie selbst den Tod nicht mehr fürchten, weil sie wussten, dass der, welcher Christus auferweckt hat von den Toten, auch sie - und damit auch uns - vom Tode auferwecken und erretten wird. Diese Kraft, diese Osterfreude, will ich mitnehmen ins Jahr, will sie festhalten im Alltag, will sie mir immer wieder vergegenwärtigen. Denn das ist die Sicherheit, die mein ganzes Leben und Sein über alle Kämpfe und Zweifel hinweg tragen kann.

Es freut mich (auch wenn es mich nicht dauerhaft beruhigt), dass diese Dinge in mir lebendig geblieben sind. Ich will alles daran setzen, dass sie in mir gegenwärtig bleiben. Ich will in diesem Osterlicht leben, will es weitertragen und weitergeben. Christus soll meine Mitte sein, heute, morgen, bis er wiederkommt. Denn mit seiner Auferstehung ist mir auch seine Wiederkunft zur Gewissheit geworden. Und daran will ich festhalten, komme, was da wolle!

1 Kommentar:

Freiwirtschaftler hat gesagt…

(NHC II,3,21) Diejenigen, die sagen: "Der Herr ist zuerst gestorben und dann auferstanden", sind im Irrtum. Denn er ist zuerst auferstanden und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung erwirbt, wird er sterben.

Die Auferstehung ist ein elementarer Erkenntnisprozess, nicht das "Herausklettern des toten Jesus aus seinem Grab". Und der Tod in der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Verfasser die wirkliche Bedeutung der heute in Genesis 3,1-24 beschriebenen Erbsünde noch kannten, ist nicht der biologische Tod, sondern der geistige Tod durch religiöse Verblendung (künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten).

Wer das nicht weiß, kommt nicht darauf; wer es aber erklärt bekommt und dann die irrwitzigsten Ausreden erfindet, um es nicht verstehen zu müssen, sollte sich ernsthafte Gedanken um seine geistige Gesundheit machen.

http://www.juengstes-gericht.net