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Montag, 23. April 2012

Abendmahlsgemeinschaft


Es sprach der Geist: Sieh auf! Es war im Traume.
Ich hob den Blick. In lichtem Wolkenraume
sah ich den Herrn das Brot den Zwölfen brechen
und ahnungsvolle Liebesworte sprechen.
Weit über ihre Häupter lud die Erde
er ein mit allumarmender Gebärde.

Es sprach der Geist: Sieh auf! Ein Linnen schweben
sah ich und vielen schon das Mahl gegeben,
da bereiteten sich unter tausend Händen
die Tische, doch verdämmerten die Enden
in grauen Nebeln, drin auf bleichen Stufen
Kummergestalten saßen ungerufen.

Es sprach der Geist: Sieh auf! Die Luft umblaute
ein unermesslich Mahl, so weit ich schaute,
da sprangen reich die Brunnen auf des Lebens,
da streckte keine Schale sich vergebens,
da lag das ganze Volk auf vollen Garben,
kein Platz war leer, und keiner musste darben.

von Conrad Ferdinand Meyer  (1825 - 1898) 
  

Christus hat sein Leben am Kreuz von Golgotha für alle Menschen voller Liebe hingegeben. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Nur wir Menschen wollen immer noch ausgrenzen, möchten in "exclusiven Glaubens-Clubs" das Gefühl pflegen, etwas Besseres zu sein. Und übersehen dabei völlig, dass die von uns errichteten Schranken eine Illusion sind, dass sie keinerlei Bedeutung haben in den Augen Gottes. Wir lassen dabei auch ausser Acht, dass wir alle - ausnahmslos - Sünder sind und der Gnade bedürfen. Da hat also keiner einen Vorteil; es ist irrelevant, ob einer mehr oder weniger Gnade braucht. Würde ihm die Gnade nicht gewährt, wäre er dem Tode wieder verfallen. Gott will uns aber die Gabe des ewigen Lebens in Jesus Christus, unserem Herrn, schenken. Wie können wir uns also derart überheben, dass wir sagen, es sei unmöglich, mit diesen oder jenen die Abendmahlsgemeinschaft zu pflegen. Eine Kirche, die sich hier verweigert, mag des guten Glaubens sein, die Lehre (oder was auch immer) rein zu halten, sie mag sich auf Christus und Traditionen etc. berufen, sie mag glauben, im Sinne des Herrn zu handeln. Aber ich bin sicher, jede Kirche in dieser Haltung irrt und verfehlt ihren von Christus erteilten Auftrag. Wir sind unter der Sünde alle gleich, wir sind vor unserem Herrn alle gleich. Also weshalb sollten wir nicht auch in der Mahlsgemeinschaft alle gleich sein?! Wir sind geradezu verpflichtet, jeden am Tisch des Herrn willkommen zu heißen, weil nicht wir die Gastgeber sind - auch als Kirche nicht -, sondern weil wir selbst bei unserem Herrn ebenfalls nur zu Gast sind, bei Ihm, der uns alle so freundlich und liebevoll eingeladen hat. Abendmahlsgemeinschaft ist eine Gemeinschaft des Friedens, eine Gemeinschaft des Zugehens aufeinander, des Offen-werdens füreinander. In dieser Gemeinschaft erst bilden wir wahrhaft die Kirche Christi.

© urs-leo

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