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Sonntag, 30. Mai 2010

Gutes tun - Gedanken zu Galater 6; 9

"Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen."


Der erste Teilsatz ist ja ein sehr löbliches Vorhaben, aber es stellt sich natürlich sofort die Frage: Was ist denn "Gutes"? Das lässt mir sofort das Wort des Propheten Micha in den Sinn kommen: "Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von Dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Deinem Gott." (Micha 6; 8)  Gottes Wort halten zu können erfordert, dass man es hört, dass man an seiner Offenbarung nicht unberührt vorbeigeht. Wir müssen nach Gottes Wort trachten, wir müssen uns dem Wirken des Heiligen Geistes (der es uns offenbart) öffnen, wir müssen es nicht nur hören, sondern annehmen, es anwenden, es konsequent in unser Leben einbauen, diesem Worte gemäß leben und handeln (Denken, Reden, Tun), es beibehalten, so gut es eben geht.

Die Aussage, dass wir "Liebe üben" sollen, zeigt, dass wir das nicht von a priori können, sondern dass wir durch Gottes Wort erst dahin geführt, dazu ermuntert und befähigt werden. Es ist also eine Sache, die Training, Disziplin, Durchhaltewillen, eben Übung erfordert. Wir werden um so eher zu brauchbaren Ergebnissen darin kommen, je mehr und je intensiver wir uns an diese Übungen heranwagen. Es zeigt aber auch, dass wir dabei Rückschläge, also Rückfälle in die Lieblosigkeit, werden hinnehmen müssen. Diese "Übung" der Liebe wird uns nicht auf Anhieb und selbst wenn, dann nicht dauerhaft und lückenlos gelingen. Aber das Sprichwort besagt schon: Übung macht den Meister! Da gilt dann besonders der Satz, dass man nicht müde werden soll.

Demütig sein vor Gott bedeutet, dass wir diesen unendlichen Unterschied zwischen IHM und uns erkennen, anerkennen, uns dessen stets bewußt sind. Er lässt uns unsere Sündhaftigkeit, unsere Verworfenheit, unser Dem-Tod-anheimgegeben-sein erkennen. Und damit büßen wir jeden Vorsprung, jedes Besser-sein dem Nächsten gegenüber ein. Das verhindert Hochmut, Dünkel und Herabsehen auf Andere, weil wir ihnen von der Perspektive Gottes aus gesehen so gar nichts voraushaben, sondern wie sie der umfassenden Gnade des Höchsten bedürfen.

Was ist noch gut? Nun, die Worte "Gott" und "gut" stammen (leider) nicht aus derselben etymologischen Wurzel, aber man kann dennoch ohne weiteres sagen: Gott ist gut! In seiner ganzen Tiefe und Weite ist Gott gut; er ist gut zu uns schlechten Menschen. Aber unser Gott ist (in Christus) nicht nur gut, sondern er tut gut, er tut Gutes und er macht uns ebenfalls gut. Es ist gut, sich ganz der Gnade Gottes anzuvertrauen, denn das erfordert und stärkt unsere Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten. Schließlich meint Gutes zu tun neben der völligen Hinwendung zu, der rückhaltlosen Öffnung gegenüber Gott, vor allem auch, dem Nächsten das Gute zu wünschen, zu wollen, zu tun, ihm helfen, ihn fördern, ihm beistehen, ihn verteidigen, für ihn einstehen,....

Wann wird man müde? Wenn man viel getan hat, wenn man sich angestrengt hat, wenn man Lasten getragen hat, wenn man sich stark auf etwas konzentriert hat. Aber auch ein stets gepflegter Müßiggang kann ganz schön müde machen. Wie zeigt sich Müdigkeit? Meist ist Müdigkeit verbunden mit einer sukzessive nachlassenden, irgendwann gänzlich aufhörenden Aktivität. Sie geht einher mit nachlassenden Kräften, mit einer erlahmenden Aufmerksamkeit und schwindenden Wachsamkeit sowie mit entsprechend zunehmender Gleichgültigkeit. Das Müdewerden ist aber auch eine Metapher auf unseren Weg in den Tod. Beim geistlichen Müdewerden hilft das Beten, das bewußte Sich-hinwenden zu Gott. Das Bewußtsein vorhandener Gefahren hält wach und schützt vor Müdigkeit. Auch stete Übung (Training) in geistlichen Dingen lässt uns, wie beim körperlichen Üben, bald immer weniger ermüden. Auch im Geistigen kann man sich eine gewisse "Fitness" aneignen.

Dass hier Paulus von Ernten spricht, hat nicht eine plötzlich artikulierte Werkgerechtigkeit als Hintergrund, sondern die Wortwahl ist sorgfältig (wie meist bei Paulus). Bei einer Ernte ist wohl ein schöner Anteil an Arbeit durch den Bauern zu registrieren, aber weit mehr sind hier Dinge berührt, die weit über das bäuerliche Wirken hinausreichen. Und ich glaube, dies hatte der Apostel im Blick. Das Charakteristische bei der Ernte ist, dass mehr dabei herauskommt, als vorher an Saatgut verwendet wurde. Das ist ein neben der Qualität des Bodens, dem Wetter und manch anderer Einflüsse, ein Bild dafür, dass auch neben dem, was wir tun, noch viele andere Dinge notwendig sind, um eine Ernte, ein Mehr-als-zuvor, zu erzielen. Es ist das Bild über die Wirkung göttlichen Segens.

Paulus verknüpft es mit einer Bedingung; man darf nicht nachlassen. Und das meint im Blick auf Christus: Unter (absolut) keinen Umständen von Gott weichen, in allen Fällen des Seins unerschütterlich treu an Christus zu bleiben,, alle verfügbaren Kräfte aufwenden, alles einsetzen. Dann, und nur dann, zeigt sich das Ergebnis und hat auch Ewigkeitsbestand. Wir tun, was Gott gefällt, und er schafft, was uns Seligkeit, Herrlichkeit, ewigen Gewinn bringt.

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