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Montag, 10. Mai 2010

Beharren bis ans Ende macht selig - Gedanken zu Markus 13; 13

Sehr häufig wird dieses Wort so verstanden und auch so ausgelegt, als solle damit eine Art "jesuanische Durchhalteparole" vermittelt werden, denn der Wortlaut fordert ja dazu auf, durchzuhalten, nicht nachzulassen, fest zu bleiben. Dazu lassen sich dann auch allerlei "christliche Eigenschaften" finden, in denen man nach Möglichkeit beharren soll. Und es ist nun auch nichts dagegen einzuwenden, dass wir an unserem Glauben an den einen Herrn und Heiland Jesus Christus unbeirrbar festhalten. Es gibt kein Argument gegen ein eisernes Festhalten an der Hoffnung auf die Gnade unseres Gottes, ebensowenig wie gegen ein unbedingtes Festbleiben in der Liebe zu Gott und zum Nächsten. Auch ein unablässiges Bleiben im Gebet ist durchaus erstrebenswert. Hier liesse sich nun die Reihe der Tugenden und Eigenschaften, in denen wir beharrlich sein sollen, beliebig lange fortsetzen. Gleichwohl wird hierdurch das Wort vollkommen aus dem Kontext, aus dem Sinnzusammenhang, gerissen und einfach auf alle möglichen anderen Dinge angewandt. Das mag legitim sein, geht aber an dem, was Jesus damit sagen wollte, auf ganzer Breite und in der gesamten Tiefe absolut vorbei.

Christus kündigt seinen Jüngern an, dass man sie vor Gerichte zerren und verurteilen wird. Er prophezeit ihnen, dass man sie in Synagogen mißhandeln und foltern wird, dass sie vor Herrschern und (ungerechten) Richtern um seinetwillen werden auftreten müssen. Und speziell für diesen Fall sagt er ihnen: "(...) Sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet." (vgl. Markus 13; 11)

*[Wie oft schon haben dieses Wort Predigende auf SICH angewandt?! - Dass man sich bei Vorbereitung und Predigt auf den HERRN und seinen Heiligen Geist verlässt, ist richtig und löblich, aber hat mit diesem Wort nicht das Geringste zu tun. Und wie manches Mal merkt man der Predigt die "Sorglosigkeit" des Predigers dann doch allzusehr an.] 

Christus kündigt den Anfang der Wehen, die große Bedrängnis an, die seiner Wiederkunft vorausgehen wird. Konkret sagt er, dass sich Brüder gegenseitig dem Tode preisgeben - also verraten - werden, und dass sich Kinder gegen die Eltern, Väter gegen Söhne und umgekehrt, empören werden, dass sie helfen werden, den jeweils anderen zu töten. Also Verrat und Hass und Mord sogar im Kreis der Familie - das Ende aller Sicherheit. Doch dann fügt er hinzu: Und wer dennoch bis zum Ende (also bis zu seiner Wiederkunft) standhält, beharrt, (seinen Glauben eben nicht fortwirft, seine Hoffnung nicht fahren lässt, trotzdem in der Liebe bleibt ...), der wird selig, dem ist Heil und Glückseligkeit sicher. Und das Heil wird darin bestehen, dass Gott und Christus ihrerseits an ihm, diesem so Beharrlichen, festhalten werden.

Es geht also nicht darum, in irgendwelchen christlichen Tugenden sich vertiefend zu bewähren, sondern unter aller Anfechtung, in der größten Not und Bedrängnis, unter der Abwesenheit jeglicher nur denkbarer Sicherheit, in einem Abgrund aus Hass, Verrat und Hinterhältigkeit, wo jeder gegen jeden ist, dennoch an seinem Gott und dem von ihm gegebenen Liebesgebot unbeirrt festzuhalten, nur getragen von der Verheißung, dass Gott uns dann selig werden lässt, nur auf die Zusage hin, dass der Ewige sich letztlich zu uns bekennen wird. Das ist wohl die größte Herausforderung, der wir in unserem Glauben entgegengehen. Darum sollten wir dieses Wort sehr ernst ansehen, es in uns bewegen, uns von ihm bewegen lassen, und Gott herzlich bitten, dass er uns die Kraft für diese große Beharrlichkeit dann verleihen möge. Wenn wir uns in die von Jesus geschilderten Zusammenhänge einmal richtig vertiefen und einsenken, dann mag ein Schauer über unseren Rücken gehen, weil wir immer mehr befürchten, diesen Anforderungen letztlich nicht gewachsen sein werden. Aber er hat uns ja auch fest zugesagt, dass er bei uns sein und bleiben wird, bis das Ende kommt. Und die Kraft seines Heiligen Geistes kann uns so sehr in die engste Verbindung mit dem Vater im Himmel bringen, dass wir im Glauben in ihm aufgehen. Und dann wird uns nichts unmöglich sein.

© urs-leo

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