Glauben heißt nicht, das Sein Gottes als gegeben anzunehmen, sondern es bedeutet vielmehr, dass ich ernsthaft damit rechne und darauf vertraue, dass Gott gerade dort zu wirken beginnt, wo ich so hart und nachhaltig an meine Grenzen stoße.
Liebe im Sinne der Bibel heißt nicht, Gott und Christus einfach "blind" zu lieben, quasi ins Blaue hinein, sondern es bedeutet, auf ihre Liebe hin liebend zu antworten, und diese Liebe dann auf Freund und Feind, auf alle Menschen auszuweiten, eben weil ich erkenne, dass Gott, dass Christus diese "meine Nächsten" ebenso intensiv und innig liebt wie mich.
Lebendige Hoffnung richtet sich nicht blindlings auf die Zukunft, sie erwartet das Erhoffte nicht "irgendwann" in der Ferne, sondern fasst unerschütterlich ins Herz, dass eben dieser Gegenstand der Hoffnung in Gott bereits "gegenwärtig" ist.
Gottvertrauen heißt nicht, dass ich eben annehme, dass Gott in meinem Leben wirken will, sondern es besteht vielmehr in der stillen, aber felsenfesten Gewissheit, dass alles, was ER mir schickt, gut, ja sogar das Beste ist, selbst wenn ich es überhaupt nicht verstehe und auch, wenn es mir Angst macht.
© urs-leo