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Mittwoch, 28. April 2010

Deo Soli Gloria ! - Gedanken zu Markus 12;17

"Gott allein die Ehre!" ist ein Grundsatz, den schon Johann Seb. Bach auf viele seiner Werke notierte. Auch der Wahlspruch des Jesuitenordens, der Societas Jesu, geht in diese Richtung. Der Apostel Paulus forderte die Christen auf: "Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen" (vgl. Kolosser 3, 23). Der Apostel Petrus forderte explizit: "(...) fürchtet Gott, ehrt den König!" Woher kommt das?

Als Christus lehrte, kamen immer wieder Schriftgelehrte, die in mit Fragen in argumentative Bedrängnis zu bringen suchten. So wurde er gefragt, ob es recht sei, dass man dem römischen Kaiser Steuern entrichte. Je nach Antwort hätte man ihn dann als Gegner Roms und Volksaufwiegler oder als Sypathisanten der verhassten Besatzungsmacht denunzieren und brandmarken können. Er gab eine beinahe langweilige und unspektakuläre Antwort: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"

Hier stehen sich zwei Größen gegenüber: Das natürliche Leben mit seinen Anforderungen, Ordnungen und Zwängen, und das geistliche Leben, das von Gott kommt und auf Gott weist. Es mag oberflächlich den Anschein haben, als solle man zuallererst seinen natürlichen Verpflichtungen und Verflechtungen mit aller Kraft nachkommen; und der gute Rest könne dann ja auf Gott verwendet werden. Dabei ist der Schwerpunkt ein ganz anderer. Auf eine weitere Nachfrage verweist Christus auf das mosaische Gesetz, die Thora; er antwortete, das höchste Gebot sei dies: "Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist allein der Herr, und Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen Deinen Kräften." (vgl. Deuteronomium 6, 4.5). Also es gilt, sich mit allem Vermögen seines Menschseins auf Gott zu richten, dann hat man seinem Gesetz Genüge getan. Was aber tun wegen der Steuer? Nun, die Münzen wiesen das Bild des Kaisers aus, also sollte das, was dem Kaiser zustand, - nämlich das gegenüber Gott so unbedeutende Geld, der glänzende, aber aus Ewigkeitsperspektive vergängliche und nutzlose Mammon - auch dem Kaiser unverdrossen gegeben werden. Jesus definiert klare Prioritäten; und er will mit seinen dürren Worten einen Denkprozeß in Gang setzen: Ist Dir das, was der Kaiser für sich beansprucht, so wichtig, dass Du es nicht hergeben willst? Hängst Du so an den materiellen Dingen, dass Du Dir darüber mehr Gedanken machst, als um Dein Verhältnis zu Gott? Oder ist Dir Dein Gott so über alle Maßen wichtig, dass Du auf das, was der Kaiser von Dir fordert, leichten Herzens verzichten kannst? Christus bringt die Menschen bewußt in diesen inneren Konflikt. Ihm ist klar, dass unsere Beziehung zu Gott jeden Tag aufs Neue von unserer Entscheidung für Gott, von unserem Hingewandtsein auf Gott lebt. Und natürlich klingt dabei unausgesprochen der Anspruch der römischen Cäsaren auf gottgleiche Verehrung mit an. Das Geld - also das "Götzenbild" des Kaisers - für sich behalten wollen, diesem die Rückgabe zu verweigern, kommt in den Ruch, den gottgleichen Status des römischen Herrschers anzuerkennen. Unversehens hatte Christus die, die ihn bedrängen wollten nun selbst in arge Bedrängnis gebracht. Man versteht, dass sich seine Zeitgenossen über ihn wunderten (vgl. Markus 12; 17).

Gebt Gott, was Gottes ist!
Das heißt ja, - der Thora folgend - IHN mit aller Kraft von Seele, Geist und Leib zu lieben. Das bedeutet, dass wir IHM unser ganzes Herz schenken sollen. Das bedeutet weiter, dass ER unser ganzes Leben beherrschen (dominieren) soll, dass wir IHM aber nicht auf Grund eines Zwanges zugewandt sind, sondern aus Liebe. Und das soll aus der Erkenntnis folgen, dass ER uns zuerst geliebt hat, denn Er hat sich uns in Christus geschenkt. Daraus folgt wiederum, dass wir IHM dankbar sein sollen, denn Er gibt alles, was zu unserem Heil und zu unserem Leben - natürlich wie geistlich - notwendig ist. Und hieraus ergibt sich nun, dass wir aus dem Erkennen seiner liebenden Zuwendung und Hilfe nicht anders können, als IHM von ganzem Herzen Dank, Lob, Preis, Ehre und Anbetung darzubringen. Das mag und soll da und dort auch in Worten - Anrufungen, Gebeten, Lobpreis und Psalmen - erfolgen. Aber wenn wir IHN so von ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Gemüt und von allen unseren Kräften - also so recht "durch und durch" - lieben, dann wird sich unser Dank, unser Lobpreis, unser Ehren, unser Lieben, unser Anbeten, gerade auch in unseren Taten, in unserem ganzen Leben zeigen. Dann ist Gott das Wichtigste. Und wenn das so ist, dann werden wir auch sein anderes Gebot gern befolgen. Jesus stellte es dem anderen gleichberechtigt an die Seite: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst!" (vgl. Leviticus 19; 18). Und das fordert uns auf, uns sozial zu erzeigen. Für das Wohl des Nächsten, für das Gemeinwohl da zu sein, lässt sich am Besten verwirklichen, in dem ich meinen bürgerlichen, gesellschaftlichen Pflichten nachkomme. Das heißt, auch dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist, denn dieser ist ja nach dem Gesetz Gottes ebenfalls mein "Nächster". Unser Christsein fordert demnach von uns das Menschsein, menschlich sein, sozial zu sein, solidarisch zu sein, und, und, und ....

Das alles liegt in diesen drei (oder vier) Worten:
DEO SOLI GLORIA - GOTT ALLEIN DIE EHRE !